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Sonntag, 23. April 2017
Leben mit Schizophrenie
busybee, 02:58h
Hallo, ich bin busybee, weiblich, 48 Jahre jung.
Ich schreibe euch hier, um mit euch über mein
Leiden zu schreiben, einfach zu erzählen, wie es
mir ergangen ist, mit der Diagnose Schizophrenie.
Ich hoffe auf Resonanz, darauf, von euch zu erfahren,
wie Ihr mit Schizophrenie klar kommt, ob Ihr wieder
arbeiten könnt (ich kann es nicht) und ich hoffe auf
Tipps und Hinweise, wie man sich das Leben leichter
machen kann.
Ich bin sowohl körperlich erkrankt, habe 2 Lebertransplantationen
hinter mir und durch die Medikamente und viel Grübeln habe ich
schließlich im Oktober 1993 eine kurze psychotische Episode erlebt.
Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen.
1991 bin ich mit Bekannten nach Taizé gefahren, da war alles noch
in schöner Ordnung. 1993 bin ich mit dem Zug nach Lourdes
gepilgert. Leider begann da schon mein Nachdenken über Gott.
Ich bastelte meine eigene Theorie über den Sündenfall. Schrieb alles
handschriftlich auf.
Beschäftigte mich mit Märchen. Ihrer Deutung.
Setzte mich zu tief in die Märchenfiguren hinein.
Ich beschäftigte mich seitdem bis heute mit Traumdeutung.
Las über Freuds "Ich, Es und Über-Ich" und verstand es da erst richtig.
Das war für mich eine unbändige Freude, ich hebte geistig ab und
erlebte mein regelrechtes "Nirwana", wie ich es damals gerne bezeichnete.
In diesem "Schwebezustand" dachte ich Tag und Nacht über Gott nach
und fand keinen Schlaf mehr. Ich zerriss einen 10-DM-Schein und meinte,
Gott flicke diesen schon wieder. Ich rief am Telefon die Nummer 000 an und
glaubte, jetzt müsste Gott am anderen Ende sein...
Ich kam nach Lengerich in die Psychiatrie. Meine Eltern brachten mich dorthin.
Ich bin dort relativ flott wieder genesen, war wenige Wochen dort.
Da sagte man mir nicht, dass ich die Tabletten 1 Jahr nehmen müsste,
setzte sie ab und bekam im Sommer einen Rückfall. Diesmal eine richtig schwere Pychose!
Für heute soll dies einmal genügen.
Meine Story ist noch lang.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr ähnliche oder auch ganz andere Erfahrungen gemacht
habt, mir davon, frei von der Leber weg, zu erzählen.
In Vorfreude!
Eure busybee
Diese schwere Psychose ereilte mich mitten im Studium in Eichstätt in Bayern, fern von daheim
Ich studierte Lehramt Primarstufe mit katholischer Religion und Deutsch, Mathe und Musik. In Osnabrück
war Mathe zu schwer geworden, so dass ich den Studienort wechselte und
meiner Studienfreundin nach Bayern folgte.
Ich fand, ich wisse viel zu wenig über die Lektüre der Heiligen Schrift und wollte sie von
vorne bis hinten durchlesen. Ich blieb beim Sündenfall hängen. Erarbeitete meine Theorie... Ich
sprach mit meinen Kommilitoninnen im Studentinnenwohnheim über meine
Erkenntnisse und die waren - wie ich - hellauf begeistert!!!
Dann spielte ich ein bisschen Momo nach. Ging rückwärts. Nur im Wohnheim auf dem Weg zum Bad.
Freundinnen fuhren mich dann den halben Weg bis nach Friedberg, weil sie merkten, dass ich überdrehte. In Friedberg
lebten damals meine Großeltern. Mein Opa versuchte sehr liebevoll, mich zum Ausstieg aus dem Auto der beiden Freundinnen
zu überreden. Sein kurzer Schnauzbart ließ mich an Hitler erinnern und ich schrie und wand mich dagegen. Irgendwie mussten wir
es dann doch geschafft haben.
Dann war ich wieder in der Klinik. Ich hatte paranoide Psychose. Dachte, andere könnten meine Gedanken lesen,
würden mich beobachten, über mich sprechen. Ich wurde mit Haldol, Atosil etc. behandelt. War noch lange in meiner Welt...
Dann saß ich eines Tages alleine unter mehreren anderen an einem Tisch, die Hände in die
Arme gestützt und starrte vor mich hin. Vermutlich, um mich aufzuwecken, sprang plötzlich Rossi auf meinen Tisch, sie hoppste sich
auf den Tisch setzend neben mich und brachte mich auf andere Gedanken. Ich sagte zu ihr, intuitiv: "Du könntest Schauspielerin werden!"
Ich Das war der Punkt, wo ich wirklich aufgewacht bin. Dafür bin ich Rossi auf ewig dankbar!!!
Nächster Teil morgen
Nach dieser Psychose war ich durch die Medikamente lange Zeit endlich symptomfrei.
Die Jahre 2000-2010 habe ich nicht mehr vollständig im Blick. Mir fiel der Jahrtausendwechsel schwer
nachzuvollziehen.
2000-20001 war ich in einem Wohnheim in Bevergern bei Rheine.
Das war die beste Zeit meines Lebens, auch wenn ich zuletzt wieder großes
Heimweh nach meinen Eltern hatte.
Hier hatten wir Holzarbeiten, Gartentherapie, Musikgruppe, Hauswirtschaft, Progressive Muskel-
Entspannung nach Jacobson u.v.m.
Beim Sommerfest 2000 durfte ich sogar eine Rede halten, was mir viel
Freude bereitete!!!
2005 war ich dann das erste Mal in einer Tagesstätte.
Hier wurde jeden Tag mit verschiedenen Teilnehmern gekocht.
Auch hatten wir viel künstlerische Ergotherapie. Das war sehr gut!!!
Wir spielten auch Gedächtnisspiele und hatten nachmittags verschiedene Angebote wie
Gesellschaftsspiele, Zeitungsgruppe, Laufen, Ausflug.
Insgesamt hat mir diese Zeit sehr gut getan und ich blicke dankbar darauf zurück.
Ich war seitdem noch in zwei weiteren Wohnheimen. Leider hat man von
uns viel zu viel Putzarbeit verlangt. Und das Miteinander hat nicht immer funktioniert.
Ich bin froh, seit 2010 in einer eigenen Wohnung in Osnabrück zu leben.
Ich hatte früher schon mehrere Versuche gewagt, selbstständig zu leben, mit
ambulant betreutem Wohnen. Es hatte nie lange funktioniert. Momentan läuft es
ganz gut.
Allerdings habe ich phasenweise extreme Stimmungsschwankungen,
ich trinke sehr viel Kaffee, zzt. entcoffeinierten, aber kannenweise...
Außerdem habe ich sehr viele Gummis genascht. Ich wiege zzt. 82 kg. Bis ich 40 Jahre
alt war, war ich noch eine Bohnenstange und hatte fast Untergewicht.
Die Gewichtszunahme ist medikamentös bedingt durch Cortison und Zyprexa/Olanzapin -
Letzteres macht zunehmend Lust auf Süßes, so dass man sich gar nicht beherrschen kann.
Dabei hat mich eine Freundin noch gewarnt, dass Zyprexa dick macht.
Letztes Jahr habe ich an drei online-Zuckerkursen teilgenommen. Ich war auch bei einer
Ernährungsberaterin der Krankenkasse. Das alles hat punktuell geholfen. In der Rehabilitation
im März in Bad Salzuflen habe ich von 81 auf 79 kg abgenommen, das habe ich aber schnell
wieder drauf bekommen und sogar überholt, womit ich sehr unglücklich bin.
Ab heute Nachmittag gehe ich wieder zum Rehasport.
Leider ist es oft so, dass ich mich dazu nicht aufraffen kann/konnte.
Ich bin mal gespannt, wie es heute Nachmittag klappt!!!
Drückt mir die Daumen!!! Dankeschön!!!
Nun, an dem Mittwoch, als ich o.g. schrieb, habe ich es nicht zum Sport geschafft, und war seitdem auch nur einmal bei Aquacycling und einmal im Fitnessstudio.
Vor 7 Jahren, als ich nach eineinhalb Jahren Wohnheim (Wettringen, bei Rheine) wieder in OS war, fiel mir alles noch ganz, ganz schwer, jedwede Tätigkeit!!! Heute ist es etwas besser, aber noch lange nicht gut!!! Eine Bekannte beschrieb meiner Freundin einmal die Antriebslosigkeit folgendermaßen:
Wenn du Durst hast, ein Glas Wasser steht am Nachttisch, aber du bringst es nicht fertig, dir das Glas zu nehmen und zu trinken!!! Scheußlich, dieses Gefühl!!!
Vor 7-8 Jahren bekam ich wieder Angstschübe. Angst vor Gruppen, etwas zu sagen, was falsch heraussprudeln könnte und ich mich damit blamiere. Angst, dass andere über mich reden (als wäre ich der Nabel der Welt!!!) und Angst vor Beobachtung.
Meine daraus gründende soziale Phobie war aber nur eingebildet!!! Wenn ich erst einmal unter Menschen bin, das heißt, ich mich aufgerafft habe, wohin zu gehen, fällt es mir unheimlich leicht mittlerweile, mit Menschen zu kommunizieren!!! Und ich weiß, bei meinen Freunden darf ich sein, wie ich bin!!!
Heute habe ich keine Ängste mehr, kann mich aber trotzdem kaum aufraffen, überhaupt etwas zu tun!!!
Tagsüber schütte ich mich (nurmehr entcoffeiniertem) Kaffee zu und abends lese ich im Bett. Ich telefoniere viel, bin zwischendurch am Laptop, simse viel und höre viel Radio.
Mit der Selbstannahme hapert es. Ich mache da gerade eine Challenge bei einer Lebenshilfeseite mit, die ganz, ganz, ganz toll ist!!! Sie gibt mir Kraft und Stärke!!!
Heute bin ich seit 4 Uhr wach. Heute geht es mir gut!!! Es tut einfach gut, sich das alles einfach einmal von der Seele zu schreiben, sich Luft zu machen!!! Vielleicht habt Ihr ja auch Schwierigkeiten im Alltag??? Wie geht es euch damit?????? Habt Ihr Tipps????
Ich wünsche euch allen einen sonnigen, wunder-vollen Sonntag und sage liebe Grüße und bis später!!!
Eure busybee
Hallo zusammen!!!
Wie geht es euch??? Ich bin wieder total antriebsarm und habe wieder eine Kanne (5 Tassen) entcoffeinierten Kaffee gemacht, den ich gleich genießen werde. Heute Abend habe ich vor, zum "Functional Training" zu gehen. Rehasport. Hoffentlich klappt mein Vorhaben!!!
Abends bin ich immer total euphorisch und freue mich auf den Sport und alles und dann, wenn es soweit ist,
zerrt mich mein arglistiger "innerer Schweinehund" ins Bett und möchte lesen, lesen, lesen und ansonsten seine Ruhe haben... Kennt Ihr das??????
Liebe Grüße von
eurer busybee, die jetzt vorhat, öfter zu schreiben
Hey zusammen!!!
Also, gestern hat´s geklappt, zu Qigong zu gehen und abends habe ich die Übungen im Liegen nochmal in meinem Bett gemacht!!! Und heute Morgen auch!!! Und dazu noch die Übungen im Gehen!!! Das war fantastisch und gibt unheimlich gute Energie, so dass ich es nur empfehlen kann!!!
Ich habe übrigens eine soziale Assistentin. Eine ganz, ganz liebe Frau!!! Heute haben wir einen Ausflug nach Bad Rothenfelde gemacht und haben es uns richtig, richtig gut gehen lassen. Ich hatte zum Frühstück wieder einmal (zum 2. Mal) eine weiße heiße Schokolade - echt ein Hochgenuss!!!
Anschließend hatten wir eine suuupiiileeeckeeereee Bratwurst und zum Abschluss ein Eis. Köstlich, all das und in den Geschäften haben wir auch ein bisschen geschaut. Es war einfach wunderbar und morgen geht es nach Münster zu einem Tagesausflug!!! Freu mich bannig drauf!!!!!!!!!!!
Liebe Grüße und einen schönen Samstag wünscht euch
eure busybee
Hey zusammen!!! Jetzt zurück aus einem schönen Kurzurlaub. Schön war´s in Bayern!!! Jetzt falle ich wieder in ein tiefes Loch - null Bock auf gar nix!!! Geht es euch auch oft so???? Antriebsarmut hoch 3. Immerhin hab ich es gerade geschafft, eine Rechnung, die noch nicht bezahlt ist, neu anzufordern, weil ich Schussel sie wieder einmal verlegt habe.
Zum Singen hab ich wieder einmal keine Lust. Dabei wird meine Mutter mich hinbringen!!!
Ich habe mich entschlossen, keine Ernährungsbücher etc. und keine tiefe religiöse Literatur mehr zu lesen, weil es mir nicht gut tut.
Liebe Grüße und einen wunderschönen Start in die neue Woche wünscht euch
eure busybee
Guten Morgen!!! Habe doch wieder über Ernährung und Religiöses gelesen... Ich kann davon nicht lassen. Es bringt mich beides so viel weiter!!!
Liebe Grüße und einen schönen Tag allen!!! Herzlichst!
!! Eure busybee
Hallo zusammen!!!
Ich bin vorhin von der Ergotherapie gekommen, und es hat mir besondere Freude bereitet, mehrere Karten herzustellen und eine schöne Geschenktüte mit vorgedruckten Mustern (wie bei Mandalas) farbig zu gestalten.
Derweil bin ich wieder zu naschen. Dieser Heißhunger von Zyprexa bzw. Olanzapin!!!
Gestern war ich bei der Musiktherapie. Da es mir gut geht, muszierten wir zum Thema Freude - wie sich das für mich anfühlt.
Ich nahm eine Flöte in der Größe der Altblockflöte und lernte, dass es auch solche gibt, die man in der C-Dur-Griffweise spielen kann!!! Es war ein einmaliges Erlebnis!!!
Am Sonntag fahre ich mit Anne, meiner neuen Assistentin (soz.) nach MS zu einer Skulpturenausstellung!!! Bin hoch gespannt!!!
Liebe Grüße und viel Erfolg in allem Tun!!!
Eure busybee
Ich schreibe euch hier, um mit euch über mein
Leiden zu schreiben, einfach zu erzählen, wie es
mir ergangen ist, mit der Diagnose Schizophrenie.
Ich hoffe auf Resonanz, darauf, von euch zu erfahren,
wie Ihr mit Schizophrenie klar kommt, ob Ihr wieder
arbeiten könnt (ich kann es nicht) und ich hoffe auf
Tipps und Hinweise, wie man sich das Leben leichter
machen kann.
Ich bin sowohl körperlich erkrankt, habe 2 Lebertransplantationen
hinter mir und durch die Medikamente und viel Grübeln habe ich
schließlich im Oktober 1993 eine kurze psychotische Episode erlebt.
Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen.
1991 bin ich mit Bekannten nach Taizé gefahren, da war alles noch
in schöner Ordnung. 1993 bin ich mit dem Zug nach Lourdes
gepilgert. Leider begann da schon mein Nachdenken über Gott.
Ich bastelte meine eigene Theorie über den Sündenfall. Schrieb alles
handschriftlich auf.
Beschäftigte mich mit Märchen. Ihrer Deutung.
Setzte mich zu tief in die Märchenfiguren hinein.
Ich beschäftigte mich seitdem bis heute mit Traumdeutung.
Las über Freuds "Ich, Es und Über-Ich" und verstand es da erst richtig.
Das war für mich eine unbändige Freude, ich hebte geistig ab und
erlebte mein regelrechtes "Nirwana", wie ich es damals gerne bezeichnete.
In diesem "Schwebezustand" dachte ich Tag und Nacht über Gott nach
und fand keinen Schlaf mehr. Ich zerriss einen 10-DM-Schein und meinte,
Gott flicke diesen schon wieder. Ich rief am Telefon die Nummer 000 an und
glaubte, jetzt müsste Gott am anderen Ende sein...
Ich kam nach Lengerich in die Psychiatrie. Meine Eltern brachten mich dorthin.
Ich bin dort relativ flott wieder genesen, war wenige Wochen dort.
Da sagte man mir nicht, dass ich die Tabletten 1 Jahr nehmen müsste,
setzte sie ab und bekam im Sommer einen Rückfall. Diesmal eine richtig schwere Pychose!
Für heute soll dies einmal genügen.
Meine Story ist noch lang.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr ähnliche oder auch ganz andere Erfahrungen gemacht
habt, mir davon, frei von der Leber weg, zu erzählen.
In Vorfreude!
Eure busybee
Diese schwere Psychose ereilte mich mitten im Studium in Eichstätt in Bayern, fern von daheim
Ich studierte Lehramt Primarstufe mit katholischer Religion und Deutsch, Mathe und Musik. In Osnabrück
war Mathe zu schwer geworden, so dass ich den Studienort wechselte und
meiner Studienfreundin nach Bayern folgte.
Ich fand, ich wisse viel zu wenig über die Lektüre der Heiligen Schrift und wollte sie von
vorne bis hinten durchlesen. Ich blieb beim Sündenfall hängen. Erarbeitete meine Theorie... Ich
sprach mit meinen Kommilitoninnen im Studentinnenwohnheim über meine
Erkenntnisse und die waren - wie ich - hellauf begeistert!!!
Dann spielte ich ein bisschen Momo nach. Ging rückwärts. Nur im Wohnheim auf dem Weg zum Bad.
Freundinnen fuhren mich dann den halben Weg bis nach Friedberg, weil sie merkten, dass ich überdrehte. In Friedberg
lebten damals meine Großeltern. Mein Opa versuchte sehr liebevoll, mich zum Ausstieg aus dem Auto der beiden Freundinnen
zu überreden. Sein kurzer Schnauzbart ließ mich an Hitler erinnern und ich schrie und wand mich dagegen. Irgendwie mussten wir
es dann doch geschafft haben.
Dann war ich wieder in der Klinik. Ich hatte paranoide Psychose. Dachte, andere könnten meine Gedanken lesen,
würden mich beobachten, über mich sprechen. Ich wurde mit Haldol, Atosil etc. behandelt. War noch lange in meiner Welt...
Dann saß ich eines Tages alleine unter mehreren anderen an einem Tisch, die Hände in die
Arme gestützt und starrte vor mich hin. Vermutlich, um mich aufzuwecken, sprang plötzlich Rossi auf meinen Tisch, sie hoppste sich
auf den Tisch setzend neben mich und brachte mich auf andere Gedanken. Ich sagte zu ihr, intuitiv: "Du könntest Schauspielerin werden!"
Ich Das war der Punkt, wo ich wirklich aufgewacht bin. Dafür bin ich Rossi auf ewig dankbar!!!
Nächster Teil morgen
Nach dieser Psychose war ich durch die Medikamente lange Zeit endlich symptomfrei.
Die Jahre 2000-2010 habe ich nicht mehr vollständig im Blick. Mir fiel der Jahrtausendwechsel schwer
nachzuvollziehen.
2000-20001 war ich in einem Wohnheim in Bevergern bei Rheine.
Das war die beste Zeit meines Lebens, auch wenn ich zuletzt wieder großes
Heimweh nach meinen Eltern hatte.
Hier hatten wir Holzarbeiten, Gartentherapie, Musikgruppe, Hauswirtschaft, Progressive Muskel-
Entspannung nach Jacobson u.v.m.
Beim Sommerfest 2000 durfte ich sogar eine Rede halten, was mir viel
Freude bereitete!!!
2005 war ich dann das erste Mal in einer Tagesstätte.
Hier wurde jeden Tag mit verschiedenen Teilnehmern gekocht.
Auch hatten wir viel künstlerische Ergotherapie. Das war sehr gut!!!
Wir spielten auch Gedächtnisspiele und hatten nachmittags verschiedene Angebote wie
Gesellschaftsspiele, Zeitungsgruppe, Laufen, Ausflug.
Insgesamt hat mir diese Zeit sehr gut getan und ich blicke dankbar darauf zurück.
Ich war seitdem noch in zwei weiteren Wohnheimen. Leider hat man von
uns viel zu viel Putzarbeit verlangt. Und das Miteinander hat nicht immer funktioniert.
Ich bin froh, seit 2010 in einer eigenen Wohnung in Osnabrück zu leben.
Ich hatte früher schon mehrere Versuche gewagt, selbstständig zu leben, mit
ambulant betreutem Wohnen. Es hatte nie lange funktioniert. Momentan läuft es
ganz gut.
Allerdings habe ich phasenweise extreme Stimmungsschwankungen,
ich trinke sehr viel Kaffee, zzt. entcoffeinierten, aber kannenweise...
Außerdem habe ich sehr viele Gummis genascht. Ich wiege zzt. 82 kg. Bis ich 40 Jahre
alt war, war ich noch eine Bohnenstange und hatte fast Untergewicht.
Die Gewichtszunahme ist medikamentös bedingt durch Cortison und Zyprexa/Olanzapin -
Letzteres macht zunehmend Lust auf Süßes, so dass man sich gar nicht beherrschen kann.
Dabei hat mich eine Freundin noch gewarnt, dass Zyprexa dick macht.
Letztes Jahr habe ich an drei online-Zuckerkursen teilgenommen. Ich war auch bei einer
Ernährungsberaterin der Krankenkasse. Das alles hat punktuell geholfen. In der Rehabilitation
im März in Bad Salzuflen habe ich von 81 auf 79 kg abgenommen, das habe ich aber schnell
wieder drauf bekommen und sogar überholt, womit ich sehr unglücklich bin.
Ab heute Nachmittag gehe ich wieder zum Rehasport.
Leider ist es oft so, dass ich mich dazu nicht aufraffen kann/konnte.
Ich bin mal gespannt, wie es heute Nachmittag klappt!!!
Drückt mir die Daumen!!! Dankeschön!!!
Nun, an dem Mittwoch, als ich o.g. schrieb, habe ich es nicht zum Sport geschafft, und war seitdem auch nur einmal bei Aquacycling und einmal im Fitnessstudio.
Vor 7 Jahren, als ich nach eineinhalb Jahren Wohnheim (Wettringen, bei Rheine) wieder in OS war, fiel mir alles noch ganz, ganz schwer, jedwede Tätigkeit!!! Heute ist es etwas besser, aber noch lange nicht gut!!! Eine Bekannte beschrieb meiner Freundin einmal die Antriebslosigkeit folgendermaßen:
Wenn du Durst hast, ein Glas Wasser steht am Nachttisch, aber du bringst es nicht fertig, dir das Glas zu nehmen und zu trinken!!! Scheußlich, dieses Gefühl!!!
Vor 7-8 Jahren bekam ich wieder Angstschübe. Angst vor Gruppen, etwas zu sagen, was falsch heraussprudeln könnte und ich mich damit blamiere. Angst, dass andere über mich reden (als wäre ich der Nabel der Welt!!!) und Angst vor Beobachtung.
Meine daraus gründende soziale Phobie war aber nur eingebildet!!! Wenn ich erst einmal unter Menschen bin, das heißt, ich mich aufgerafft habe, wohin zu gehen, fällt es mir unheimlich leicht mittlerweile, mit Menschen zu kommunizieren!!! Und ich weiß, bei meinen Freunden darf ich sein, wie ich bin!!!
Heute habe ich keine Ängste mehr, kann mich aber trotzdem kaum aufraffen, überhaupt etwas zu tun!!!
Tagsüber schütte ich mich (nurmehr entcoffeiniertem) Kaffee zu und abends lese ich im Bett. Ich telefoniere viel, bin zwischendurch am Laptop, simse viel und höre viel Radio.
Mit der Selbstannahme hapert es. Ich mache da gerade eine Challenge bei einer Lebenshilfeseite mit, die ganz, ganz, ganz toll ist!!! Sie gibt mir Kraft und Stärke!!!
Heute bin ich seit 4 Uhr wach. Heute geht es mir gut!!! Es tut einfach gut, sich das alles einfach einmal von der Seele zu schreiben, sich Luft zu machen!!! Vielleicht habt Ihr ja auch Schwierigkeiten im Alltag??? Wie geht es euch damit?????? Habt Ihr Tipps????
Ich wünsche euch allen einen sonnigen, wunder-vollen Sonntag und sage liebe Grüße und bis später!!!
Eure busybee
Hallo zusammen!!!
Wie geht es euch??? Ich bin wieder total antriebsarm und habe wieder eine Kanne (5 Tassen) entcoffeinierten Kaffee gemacht, den ich gleich genießen werde. Heute Abend habe ich vor, zum "Functional Training" zu gehen. Rehasport. Hoffentlich klappt mein Vorhaben!!!
Abends bin ich immer total euphorisch und freue mich auf den Sport und alles und dann, wenn es soweit ist,
zerrt mich mein arglistiger "innerer Schweinehund" ins Bett und möchte lesen, lesen, lesen und ansonsten seine Ruhe haben... Kennt Ihr das??????
Liebe Grüße von
eurer busybee, die jetzt vorhat, öfter zu schreiben
Hey zusammen!!!
Also, gestern hat´s geklappt, zu Qigong zu gehen und abends habe ich die Übungen im Liegen nochmal in meinem Bett gemacht!!! Und heute Morgen auch!!! Und dazu noch die Übungen im Gehen!!! Das war fantastisch und gibt unheimlich gute Energie, so dass ich es nur empfehlen kann!!!
Ich habe übrigens eine soziale Assistentin. Eine ganz, ganz liebe Frau!!! Heute haben wir einen Ausflug nach Bad Rothenfelde gemacht und haben es uns richtig, richtig gut gehen lassen. Ich hatte zum Frühstück wieder einmal (zum 2. Mal) eine weiße heiße Schokolade - echt ein Hochgenuss!!!
Anschließend hatten wir eine suuupiiileeeckeeereee Bratwurst und zum Abschluss ein Eis. Köstlich, all das und in den Geschäften haben wir auch ein bisschen geschaut. Es war einfach wunderbar und morgen geht es nach Münster zu einem Tagesausflug!!! Freu mich bannig drauf!!!!!!!!!!!
Liebe Grüße und einen schönen Samstag wünscht euch
eure busybee
Hey zusammen!!! Jetzt zurück aus einem schönen Kurzurlaub. Schön war´s in Bayern!!! Jetzt falle ich wieder in ein tiefes Loch - null Bock auf gar nix!!! Geht es euch auch oft so???? Antriebsarmut hoch 3. Immerhin hab ich es gerade geschafft, eine Rechnung, die noch nicht bezahlt ist, neu anzufordern, weil ich Schussel sie wieder einmal verlegt habe.
Zum Singen hab ich wieder einmal keine Lust. Dabei wird meine Mutter mich hinbringen!!!
Ich habe mich entschlossen, keine Ernährungsbücher etc. und keine tiefe religiöse Literatur mehr zu lesen, weil es mir nicht gut tut.
Liebe Grüße und einen wunderschönen Start in die neue Woche wünscht euch
eure busybee
Guten Morgen!!! Habe doch wieder über Ernährung und Religiöses gelesen... Ich kann davon nicht lassen. Es bringt mich beides so viel weiter!!!
Liebe Grüße und einen schönen Tag allen!!! Herzlichst!
!! Eure busybee
Hallo zusammen!!!
Ich bin vorhin von der Ergotherapie gekommen, und es hat mir besondere Freude bereitet, mehrere Karten herzustellen und eine schöne Geschenktüte mit vorgedruckten Mustern (wie bei Mandalas) farbig zu gestalten.
Derweil bin ich wieder zu naschen. Dieser Heißhunger von Zyprexa bzw. Olanzapin!!!
Gestern war ich bei der Musiktherapie. Da es mir gut geht, muszierten wir zum Thema Freude - wie sich das für mich anfühlt.
Ich nahm eine Flöte in der Größe der Altblockflöte und lernte, dass es auch solche gibt, die man in der C-Dur-Griffweise spielen kann!!! Es war ein einmaliges Erlebnis!!!
Am Sonntag fahre ich mit Anne, meiner neuen Assistentin (soz.) nach MS zu einer Skulpturenausstellung!!! Bin hoch gespannt!!!
Liebe Grüße und viel Erfolg in allem Tun!!!
Eure busybee
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